„El Brujo“ die Hexe, mit diesem Aberglauben ist Panama eng verbunden. 

Cerro Brujo, was so viel wie „Hexenberg“ bedeutet, ist ein Hügel im Westen Panamas an dessen höchster Spitze der Überlieferung nach eine Höhle gibt, in der Hexen hausen. Gemeinsam halten sie regelmäßige Zeremonien ab, erstellen unterschiedliche magische Tränke und verzaubern und verwünschen die Sterblichen. 

Mein heutiger greift das Volksmärchen El Brujo auf und widmet ihm einen eigenen Rum in einer hübschen, aufwendig illustrierten Flasche. 

Der El Brujo – Premium Panama Rum wurde, anders als viele andere Rums aus Panama übrigens nicht wie sonst üblich ausschließlich aus Zuckerrohr-Melasse, sondern ebenfalls zu großen Teilen aus dem frisch gepressten Saft des Zuckerrohrs im französischen Stil fermentiert und destilliert. Das Zuckerrrohr wurde dafür speziell in der Trockenzeit Panamas, also in der Zeit von Dezember bis April geerntet und verarbeitet. In den kälteren Monaten dagegen wurde eine Mischung aus Zuckerrohrsaft und Melasse für die Fermentierung genutzt. 

Der Brand wurde anschließend für 7-12 Jahre und widerrum ganz landestypisch in Ex-Bourbonfässern gelagert und anschließend geblendet, also aus den verschiedenen Fässern zusammen komponiert. 

Damit aber noch nicht genug: Zur Veredelung wurde der Blend anschließend 6 Monate lang in gebrauchten Pedro-Ximenez-Sherryfässern nachgereift. 

Aus Panama kamen lange Zeit keine besonderen Rums zu uns und in den Rest der Welt.
Erst seit kurzem macht sich das kleine mittelamerikanische Land immer mehr einen Namen in der Szene. 

Nicht zuletzt, weil sich in den 1990ern niemand geringeres als Francisco Jose Fernandes Peres aka „Don Pancho“ von Kuba in Panama niedergelassen hat und seit dem der Dreh- und Angelpunkt der panamaischen Rum-Industrie ist.

In Deutschland eher unbekannt, etablierte sich Rum aus Panama, in der Welt der Rum-Kenner innerhalb kürzester Zeit und ist heute ein sehr wichtiger Bestandteil des Landes.

Das Interessante:
Panama hat sich schon sehr früh der Qualität seiner Rums angenommen und als eine der Ersten eine Rum-Verordnung erlassen, die regelt, dass Rum aus Panama mindestens 48 Monate gelagert sein musste, bevor er weiter verarbeitet oder abgefüllt wird. Außerdem muss auf dem Etikett das Durchschnittsalter angegeben sein.

Dadurch weiß man zwar nicht immer, wie alt genau der Rum ist, den man trinkt, es ist aber allemal genauer, als die Altersangabe eines Solera-Rums und geht meiner Meinung nach in die richtige Richtung.

Der Brand wurde anschließend für 7-12 Jahre und widerrum ganz landestypisch in Ex-Bourbonfässern gelagert und anschließend geblendet, also aus den verschiedenen Fässern zusammen komponiert. 

Damit aber noch nicht genug: Zur Veredelung wurde der Blend anschließend 6 Monate lang in gebrauchten Pedro-Ximenez-Sherryfässern nachgereift. 

Beim „Gefäß“ des El Brujo handelt sich um eine Apothekerflasche aus Weißglas, die auf ihrer Vorderseite mit einer halb rechteckigen, halb runden Banderole beklebt ist. Das Label ist komplett in schwarz weiß gehalten und sieht meistenteils aus, wie mit einem Bleistift gezeichnet oder schraffiert.

In der Mitte lesen wir groß „El Brujo“, darüber etwas kleiner „Premium Rum Panama“. 

Unter den Buchstaben schlängelt sich eine mächtige Boa. Zusätzlich zieren das Label eine Eule, eine Fledermaus, ein allsehendes Auge, sowie eine Figur in einer Aufwendigen Kutte. 
„A Sacred Spirit (Ein Heiliger Geist)“ steht es verheißungsvoll auf einem Banner geschrieben und ich frage mich, ob ich im Kreis um das Label herum ebenfalls Schrift sehe, kann sie aber leider nicht entziffern.
Zu guter Letzt ist jede Flasche mit der aktuellen Batch-Nummer versehen und trägt zusätzlich die Unterschriften der verantwortlichen Masterblender. 

Nase:
Der El Brujo riecht anfangs eher trocken mit Noten von Karamell und Vanille. Einen Hauch von Rotwein und sehr reifen Trauben nehme ich ebenfalls wahr. 

Geschmack & Nachklang:
Der Geschmack ist sehr reichhaltig nach Vanille, Karamell, Toffee und einer auffallend blumigen Bei-Note. Nach einigen Sekunden schmecke ich Leder und feuchtes Holz mit einem Hauch von Rotwein, sowie roten Trockenfrüchten.  

Fazit:
Der El Brujo ist ein wirklich sehr interessanter Rum. Durch seine unterschiedliche Fertigungsmethoden sticht er auf jeden Fall hervor. Jeder Melasse-Rum Liebhaber ist auf jeden Fall gut bei ihm aufgehoben, Agricole-Trinker können sich aber auch leicht von ihm verführen lassen. Auf jeden Fall schmeckt man die große Arbeit und Erfahrung bei der Rumproduktion heraus und wird zusätzlich durch eine schöne Hintergrund-Geschichte abgeholt.