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Rum-Länder

Cuba, Jamaika, Trinidat, Barbados, Nikaragua,… 
Hier erfährst Du Wissenswertes über jedes Rum produzierende Land oder die jeweilige Region.

Australien ist in diesen Breitengraden eher nicht bekannt für den Export von Rum. Insgesamt macht die Produktion von Rum einen nur sehr geringen Teil der Wirtschaft Australiens aus. Einen deutlich höheren Stellenwert hat die Gewinnung von Bodenschätzen wie Gold, Diamanten und Opale, Wolle und Fleisch, Bier und Wein, sowie der Tourismus, der ca. 8% ausmacht. 

Dabei ist das Klima für den Anbau von Zuckerrohr in Australien eigentlich ideal. Rum aus Australien ist von der ehrlichen, milden Seite. Einige wenige Destillen, haben sich auf die Herstellung von Rum aus eigens dafür angepflanzten Zuckerrohr spezialisiert. Die meisten kommen aus Queensland und Victoria. 

Barbados ist bekannt für seinen sehr milden, auffallend fruchtigen und reichhaltig süßen Rum.  

Den Namen Barbados erhielt die Insel 1536 von Pedro Campos. Er fand, dass die hängenden Wurzeln der Feigenbäume wie Bärte aussahen (portugiesisch “os barbados” – die Bärtigen) und so erhielt die Insel ihren Namen. 

Mitte des 17. Jahrhunderts war die Insel unter der englischen Krone der größte Zuckerrohrlieferant Europas und blieb bis Ende des 20. Jahrhunderts bekannt für seinen Rum, Zucker und Sirup.
Heute ist Barbados ein beliebtes Touristenziel mit jährlich mehr als 400.000 Besuchern, die wegen der weißen Sandstrände, der herrlichen englischen Herrenhäuser und der weitläufigen Zuckerrohrplantagen anreisen. 

Anders als ihre Nachbarinseln ist Barbados keine Vulkan-Insel, sondern ein Kalksteinplateau, dessen Basis, der Kalkstein, sich aufgrund seines sehr hohen Mineralgehalts vorzüglich für die Produktion von Zuckerrohr eignet. 

Barbados gilt unumstritten als “Die Wiege des Rums” und das obwohl Zuckerrohr bereits viel früher auf Hispaniola bzw. in der Dominikanischen Republik angepflanzt wurde.  

1640 erlebte die Zuckerrohrproduktion für die Englische Krone auf der Insel seine Hochzeit. Bei der Rohrzucker-Gewinnung, durch Aufkochen des Zuckerrohrs fällt ein süßes Abwasser, die Melasse an. Irgendwann kam man auf die Idee die Melasse ebenfalls weiter zu verwenden und zu destillieren. Die Stunde des Rums war geboren. Allerdings dauerte es noch weitere 60 Jahre, bis 1703, dass der älteste Rum-Destillerie der Welt, die heimisch auf Barbados war aktenkundig und anerkannt wurde. 

Rum aus der Dominikanischen Republik schmeckt in der Regel sehr mild und ausgewogen, was der oftmals langen Reifung in alten Bourbon-Fässern zuzuschreiben ist. Er erinnert charakterlich sehr an kubanischen Rum.

Der Name Dominikanische Republik der leitet sich vom heiligen Dominikus ab. Touristen kennen die Dominikanische Republik hauptsächlich wegen des Silberhafens “Puerto Plata“ und der wunderschönen, weitläufigen Sandstrände bei Punta Cana.

Die Agrarwirtschaft stellte über einen langen Zeitraum den wichtigsten Teil der dominikanischen Wirtschaft dar und war fast ausschließlich auf den Export ausgerichtet. Im Wesentlichen wurde neben Kakao, Kaffee und Bananen vor allem Zuckerrohr angebaut. 

Traditionell stellte der Zuckerexport einen unverzichtbaren Teil des Exportwertes des Landes dar. Zeitweise waren 60% der Landbevölkerung in der Produktion des Zuckerrohrs beschäftigt. 1985 änderte sich dies jedoch zu Gunsten des Bergbaus und vor allem des Tourismus.

Die Rum-Produktion spielt aber auch heute noch eine wichtige wirtschaftliche Rolle für das Land.

Dominikanischer Rum erfreut sich weltweit hoher Beliebtheit. Er ist weicher und milder, als vergleichsweise Rum aus Jamaica oder Trinidad. Hat aber auch deutlich weniger Aromen als Rum aus Südamerika.

Madeira (portugiesisch für „Holz“), ist eine kleine autonome Inselgruppe die zu Portugal gehört und auf Höhe Marokkos 737km entfernt im Nordatlantischer Ozean liegt. Die Hauptinsel mit der im Süden gelegenen Hauptstadt Funchal, heißt ebenfalls Madeira und ist 741 km² groß.

Die gesamte Insel hat Mittel- bis Hochgebirgscharakter. Die Küste Madeiras fällt steil ins Meer ab. In der Mitte der Insel ragen die höchsten Gipfel empor. Im Norden der Insel regnet es häufig, der Süden ist dagegen subtropisch warm. Madeira besteht aus Vulkangestein, das Ideal geeignet ist für den Anbau von Zuckerrohr.

Das bekannteste Exportgut der Insel, neben ihren Stickereien ist mit Sicherheit der Likörwein „Madeira“, der von Weingütern, die überall auf der Insel verstreut zu finden sind hergestellt wird.

Die Insel selbst war übrigens an der Entdeckung Amerikas maßgeblich beteiligt: Anfang des 15. Jahrhunderts wurde die Insel vom Portugiesen Bartolomeu Perestrelo entdeckt, wobei er versehentlich eine Kaninchenplage verursachte. Perestrelo fand seltsame Hölzer, die nicht von hier stammen konnten und machte Notizen darüber sowie über an der Küste vorherrschende Winde & Strömungen. Sein Schwiegersohn, ein gewisser Christoph Columbus folgerte aus diesen Notizen, dass das Strandgut von einem unentdeckten Land westlich der Inselgruppe Madeira stammen müsse.

Rum aus Madeira ist in unserer Region eher eine Seltenheit und es gibt auch nicht mehr viele verbleibende Destillen auf der Insel.

Trotzdem stellt die Rum-Produktion aber einen wichtigen Wirtschaftszweig der Inselgruppe dar: Bereits im 15. Jahrhundert wurden hier Zuckerrohrpflanzen angebaut und mittlerweile nehmen die Plantagen knapp 20% der gesamten Inselfläche ein.

Die Haupterntezeit des Zuckerrohrs findet zwischen März und Mai statt. In dieser Zeit lohnt es sich die noch wenigen Destillen der Insel zu besichtigen und den Arbeitern bei der Verarbeitung des Zuckerrohrs zuzuschauen.

Aus Panama kamen lange Zeit keine besonderen Rums zu uns und in den Rest der Welt.
Erst seit kurzem macht sich das kleine mittelamerikanische Land immer mehr einen Namen in der Szene. 

Nicht zuletzt, weil sich in den 1990ern niemand geringeres als Francisco Jose Fernandes Peres aka „Don Pancho“ von Kuba in Panama niedergelassen hat und seit dem der Dreh- und Angelpunkt der panamaischen Rum-Industrie ist.

In Deutschland eher unbekannt, etablierte sich Rum aus Panama, in der Welt der Rum-Kenner innerhalb kürzester Zeit und ist heute ein sehr wichtiger Bestandteil des Landes.

Das Interessante:
Panama hat sich schon sehr früh der Qualität seiner Rums angenommen und als eine der Ersten eine Rum-Verordnung erlassen, die regelt, dass Rum aus Panama mindestens 48 Monate gelagert sein musste, bevor er weiter verarbeitet oder abgefüllt wird. Außerdem muss auf dem Etikett das Durchschnittsalter angegeben sein.

Dadurch weiß man zwar nicht immer, wie alt genau der Rum ist, den man trinkt, es ist aber allemal genauer, als die Altersangabe eines Solera-Rums und geht meiner Meinung nach in die richtige Richtung.

Rum aus Venezuela ist für seinen eher kräftigen, würzigen Rum bekannt, der eher weniger süß daher kommt.

Der südamerikanische Staat Venezuela liegt an der Karibikküste und grenzt an Kolumbien, Brasilien und Guyana. Das Land ist landschaftlich und dadurch klimatisch sehr vielseitig und bietet alles von feuchtem Tropenklima, bis hin zu kaltem Gebirgs-Klima.

Es stammen nur sehr wenige, dafür aber sehr bekannte und schmackhafte Rums von hier und Venezuela kann auf eine lange Rumtradition zurück blicken. Noch bis in die 1960er gehörten Rum und Zuckerrohr zu den Hauptverkehrsgütern des Landes.

1796 erlebte der venezolanische „Ron“ seine Geburtsstunde. Allerdings wurden die Hersteller anfangs in den Büchern lediglich als Zuckerrohrplantagen und nicht als Rum-Produzenten geführt. Das änderte sich erst 1906 mit der ersten Eintragung in das damals neu errichtete Handelsregister des Landes.

Venezuela ist neben Rum übrigens auch sehr bekannt für seine Magenbitter. 1823 kreierte der Arzt Simon Bolivar aus Wurzeln, Gewürzen und Baumrinde medizinische Magenbitter, für deren Basis er ebenfalls heimischen Rum verwendete.

Der venezolanische Staat legte bereits sehr früh ein großes Augenmerk auf die Qualität und kontrollierte Herstellung des Rums und schrieb den Produzenten eine gesetzliche Lagerungszeit des Rums von mindestens 2 Jahren vor. Zudem ist Venezuela das einzige Land, in dem man den „Angel´s Share“, also den Anteil Alkohol, der bei der Lagerung durch die Poren des Fasses verdunstet und verloren geht, nicht nachträglich wieder auffüllen darf.