Rum aus Panama hat einen gewissen Seltenheitswert.
Zwar gibt es mittlerweile auch mehrere Destillerien, aber hierzulande ist er immer noch eine Rarität.
Der heutige Rum ist ein absoluter Premium-Rum, wird edel präsentiert und kommt dazu noch aus gutem Hause.
Heute taste ich für Euch den Kaniché Perfeccion Double Wood Rum
Aus Panama kamen lange Zeit keine besonderen Rums zu uns und in den Rest der Welt.
Erst seit kurzem macht sich das kleine mittelamerikanische Land immer mehr einen Namen in der Szene. Nicht zuletzt, weil sich in den 1990ern niemand geringeres als Francisco Jose Fernandes Peres aka „Don Pancho“ von Kuba in Panama niedergelassen hat und seit dem der Dreh- und Angelpunkt der panamaischen Rum-Industrie ist.
Die Marke Kaniché hat ihren Ursprung eher in Rums aus Barbados, aber mittlerweile liegt auch ihr Hauptaugenmerk auf dem westlich gelegeneren Festland.
Wenn ich übrigens sage, der Kaniché käme aus gutem Hause, dann darum, weil hinter der Marke niemand geringeres als Cognac Ferrand steckt.
- Kaniché Perfeccion Double Wood
- 🇵🇦 Panama
- Alkohol Vol.: 40 %
- Herstellung: Blended Rum
- fruchtiger Rum, leichter Rum, milder Rum, würziger Rum
- Genießen als: Sipping-Rum (pur)
- für Enthusiasten, für Genießer
- Basis: Melasse-Rum
- keine Zucker-Angaben
- Inverkehrbringer: Haromex Dev.
- Marke: Kaniché
Nachdem der Rum für einige Jahre in Bourbon Eichenfässern in Panama gereift ist, wird er nach Frankreich verschifft und dort noch einige Monate in den Kellern Ferrands in Cognac-Fässern gefinisht.
Alleine die Flasche ist bereits ein Hingucker: Sie wirkt sehr antik mit ihrem knall-roten gezackten Label und der Mischung aus schwarzer und goldener Schrift. Über dem Label sehen wir auf einem kleinen schwarzen Schild die Überschrift „Double Wood“ – in zwei verschiedenen Fässern gereift. Darunter in gold-schwarzer, großer Schrift „Kaniché Rum“, dann ein schwarzes Band mit der Aufschrift „Perfeccion“, anschließend die Geschichte des Rums und die Erläuterung, was es mit der Bezeichnung „Double Wood“ auf sich hat…
Zudem sehen wir ein Bild des panamaischen Regenwaldes mit ein paar landestypischen Hütten.
Der Hinweis am Flaschenboden, dass es sich um ein importiertes Produkt aus Panama handelt, finden wir noch größer und auffälliger auf der Transportbox.
Sie kommt in knall-rot gestrichenem Holz und wirkt sehr rustikal. Es ist der erste Rum, den ich in einer Holzkiste geliefert bekommen habe. Das ist mal etwas ganz anderes als runder oder eckiger Karton. Der letzte Schliff hätte noch etwas Holzwolle sein können, wäre dann auch „Double Wood“ gewesen, aber die fehlt leider.
Nun aber genug von der Flasche, widmen wir uns dem Rum.
Nase:
Ich rieche Vanille und trockenes Holz, fruchtig, aber auch eine gewisse alkoholische Schärfe steigt mir in die Nase. Sie ist aber eher voluminös und läuft den Gaumen und Rachen entlang. Sie zieht nicht wie andere scharfe Alkohols direkt durch die Nase. Sehr angenehm. Eine leichte Süße macht sich blumig und frisch in der Nase breit. Über allem stehen die Trockenheit und eine gewisse, dann aber doch süße Schärfe.
Geschmack & Nachklang:
Die Schärfe kommt mit dem ersten Schluck in den Mund, verflüchtigt sich dort aber sehr schnell und wird immer vollmundiger. Es schmeckt nach süßer Vanille, Karamell-Noten und lange nicht so trocken, wie er riecht. Trotzdem schmeckt man das Holz deutlich heraus. Der lange Nachklang bildet eine pfeffrige Schärfe mit einer fast honighaften nicht zu aufdringlichen, blumigen Süße.
Fazit:
Wer einen edlen Vertreter Panamas sucht, ist hier richtig! Seine anfängliche Schärfe im Mund ist nur in den ersten Sekunden präsent und verfliegt genauso schnell, wie sie gekommen ist. Was bleibt ist eine wohlige, beinahe honig-süße und doch trockene Holznote, mit einer interessanten, blumigen, Fruchtigkeit. Was man erhält, ist ein würdiger Vertreter seiner Herkunft, mit einem Namen im Rücken, der sich überall sehen lassen kann. Dieser Tropfen spielt ganz weit oben mit.
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