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Braasch Rum Klassik 40% | Rum-Tasting 🥃 Gastbeitrag

Vielen Dank an Michael Schillheim für diesen Gastbeitrag!

Rum-Profil

Nachdem ich euch die letzten Wochen beim Thema Rum auf exotische Inseln entführt habe, bleibe ich heute in Deutschland. Im hohen Norden in Schleswig Holstein. In die schöne Hafenstadt Flensburg. Denn keine andere Stadt in Deutschland ist so eng mit der Spirituose Rum verbunden wie Flensburg.
Der Grundstein zu dieser Erfolgsgeschichte wurde im 18. Jahrhundert gelegt, als Flensburg zum Königreich Dänemark gehörte. Durch den Handel mit den Kolonien in Dänisch-Westindien (heute u. a. die amerikanischen Jungferninseln) verhalfen Waren wie Tabak, Zucker und Rum der Fördestadt zu Reichtum. Seitdem…

Seitdem gehört Rum zu Flensburg wie Marzipan zu Lübeck.
Nach der Rückkehr in das deutsche Kaiserreich wurde in Flensburg zwar weiterhin mit Rum gehandelt, aber unter erschwerten Bedingungen für die über 200 Rumhäuser. Ein Gesetz, um die deutschen Destillate zu schützen, belegte man importierte Alkoholika mit einer Steuer. Um diese Steuerlast zu mildern und trotzdem den in Deutschland begehrten Rum anbieten zu können, nahmen die Flensburger Rumhäuser kontakt zu Destillerien in Jamaika auf und importierten seitdem jamaikanischen High Ester Rum.
Dieser High Ester Rum wurde in einer Stärke zwischen 70-80 % vol. ausgeliefert und dann mit Neutralalkohol im Verhältnis 5% Rum zu 95% Neutralalkohol verschnitten. Das war die Geburtsstunde des Rumverschnitts.
Von den ehemals über 200 Rumhäusern existieren heute noch 2 Häuser. Eins dieser Häuser ist Braasch und von Braasch habe ich heute den Rum Klassik im Glas.
Über den hellgoldenen Rum ist wenig bekannt. Laut Hersteller/Inverkehrbringer ist es ein Blend von jungen und alten Jamaika-Rums, der in einer Trinkstärke von 40 % vol. abgefüllt wurde.
In der Nase gibt sich der Braasch Klassik sehr fruchtig und mild. Die süße Ananas ist dominant. Beim Nosing ein eher unspektakulärer Rum, der definitiv nicht überfordert.
Am Gaumen wird es ein wenig spannender. Hier gibt der Klassik ein wenig mehr von sich preis. Zu der schon aus der Nase bekannten Ananas gesellt sich noch eine zweite fruchtige Komponente, die von vielen jamaikanischen Rums bekannt ist. Aromen von Banane, begleitet von leicht bitteren Röstaromen, die zum Schluss in eine Würzigkeit übergehen.
Der relativ kurze Nachklang des Braasch Rum Klassik beginnt pelzig und zeigt, was sich zuletzt am Gaumen andeutete. Holz, Röstaromen und Gewürze lassen die fruchtigen Noten komplett in den Hintergrund treten.
Abschließend betrachtet kommt der Braasch Rum Klassik über den Status des „Easy Sippers“ nicht hinaus. Für Fans von Rums aus Jamaika ist der Klassik zu unspektakulär. Aber Freunde von Spirituosen „Made in Germany“ (wobei, das in diesem Fall nur teilweise stimmt), können bei dem Braasch gerne einen Blick riskieren. Für mich persönlich sind die anderen Destillate vom Wein- und Rumhaus Braasch aus Flensburg um ein Vielfaches interessanter.
Da ich die Flasche sehr dekorativ finde, der Braasch Rum Klassik zum Teil ein deutsches Produkt ist und es auch Tage gibt, an denen man auch „ohne Nase“ genießen möchte, wird der Klassik das ein oder andere Mal den Weg in meine Sammlung finden. Ein weiterer Grund dürfte meine Liebe zum Urlaubsland Dänemark sein und dann ist auch immer ein Ausflug nach Flensburg inklusive einem Besuch im Rumhaus Braasch eingeplant.
Zum Schluss erhält der Braasch Rum Klassik aus der Fördestadt Flensburg von mir unspektakuläre 59 von 100 Korken.
Habt einen schönen Abend.
Cheers.✌🥃

Über den Autor

Hallo, mein Name ist Michael, ich bin Gast-Autor auf Rumtastisch.de.
Sven haben meine Beiträge in der Rumtastisch Facebook-Gruppe so gut gefallen, dass er mich eingeladen hat, meine Texte ebenfalls auf der Homepage zu veröffentlichen.

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Braasch Rum Klassik

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