Der heutige Rum kommt aus Trinidad & Tobago. Von dort kam er aber nicht immer. Was es mit der Migration auf sich hat und warum ihm der Umzug zwischen den Ländern gut getan hat, dass erfahrt Ihr in meinem neuesten Rum-Tasting.
Heute taste ich für Euch den Zaya Gran Reserva Rum.
Die Geschichte des Zaya Gran Reserva ist eine turbulente:
Ursprünglich stammt er aus Guatemala und wurde bereits damals aus den edlen Inhalten von Ex-Bourbon-Fässern, die mindestens 12 Jahre gereift waren, geblendet. Insgesamt sind es seit jeher fünf verschiedene Sorten, die für den Zaya vermählt werden und ihn zu seinem so wunderbaren Geschmack verhelfen.
Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit dem Zaya.
Vorerst augenscheinlich zumindest nicht: Die Destillerie, in der er geblendet wurde stellte neben ihm noch andere Rums unter eigenem Label her und verkaufte diesen Jahr für Jahr in immer höheren Stückzahlen. Dies führte am Ende dazu, dass keine Fässer mehr für den Zaya zur Verfügung standen und man die gemeinsame Geschäfts- und Blend-Beziehung beenden musste.
Was anfangs wie ein Desaster aussah, entwickelte sich 2008 jedoch zu einem Glücksfall:
Man fand neue Freunde in Trinidad und Tobago und so wird der Zaya heute zu einem gewichtigen Teil aus Rums von Angostura geblendet.
Dem Geschmack des ehemaligen Zayas kommt der Neue heute nicht mehr nahe, allerdings kann er mit einem neuen Spektrum an Aromen auftrumpfen und erschließt sich daher aktuell einen ganz neuen Freundeskreis.
Schauen wir uns einmal gemeinsam die Flasche an.
Ihr Design wurde komplett neu konzipiert und erdacht.
Die kegelförmige Weißglas-Flasche kommt in einer schwarzen rechteckigen Geschenkbox aus starker Pappe. Auf dieser ist in großen Buchstaben hochkant golden der Aufdruck „Zaya“ zu lesen.
Die Flasche selbst wirkt schlicht, aber edel.
Ein kleiner Siegel-Aufkleber direkt unterm Flaschenhals zeigt einen goldenen Kolibri auf schwarzem Grund, darunter das schwarze Label, auf dem oben ganz klein der englische Satz „An Extraordinary Spirit Drink Made With Aged Rum“ und darunter riesig, hochkant, in goldenen Buchstaben „Zaya“ und „Gran Reserva“ zu lesen ist.
- Zaya Gran Reserva
- 🇹🇹 Trinidad & Tobago
- Alkohol Vol.: 40 %
- Herstellung: Blended Rum
- lieblicher Rum, milder Rum, würziger Rum
- Genießen als: Sipping-Rum (pur)
- für Einsteiger, für Enthusiasten, für Genießer, für Zweifler
- Basis: Melasse-Rum
- keine Zucker-Angaben
- Inverkehrbringer: Haromex Dev.
- Marke: Zaya
Beide Label, das des Kolibris als auch das des großen Zaya-Logos sind zusätzlich mit einem dunkel türkisfarbenen Rahmen umgeben, die dem ganzen noch einen edleren Touch verleihen.
Am unteren Ende der Flasche beindruckt ein wirklich dicker Glasboden, der mit einer Art Glocke aus Glas und Luft tief in die Flasche hinein ragt.
Aber genug von der Flasche, wir probieren, wie er riecht und wie er schmeckt.
Nase:
Mein erster Eindruck ist Vanille, Kakao mit frischen Früchten. Sehr süß und wenig alkoholisch. Die Süße übernimmt, die Fruchtigkeit findet einen schönen Gegenpart und sorgt dafür, dass er nicht zu schwer riecht. Trotzdem empfängt mich ein Aroma und Volumen, dass mich kurz glauben lässt, ich rieche mehr als 40%igen Alkohol.
Prost!
Geschmack & Nachklang:
Die Vanille ist sehr reichhaltig und kommt gemeinsam mit Gewürzen, einer angenehmen Fruchtigkeit. und viel angenehmer, tiefer Süße. Ich schmecke Holz und bemerke das alles zusammen sehr ausgewogen, mild und sehr aromatisch schmeckt.
Fazit:
Wer einen süßen Rum mit viel Würze und einer trotzdem präsenten Fruchtigkeit sucht, ist hier sehr gut aufgehoben. Die Flasche wirkt schlicht, aufgeräumt, aber sehr edel. Der schwarze Geschenkkarton sieht wirklich schick aus.
Alle, die einen guten Rum ver- oder sich selbst schenken wollen, sollten den Zaya Gran Reserva unbedingt ins Auge fassen.
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