Plantation hat mit viel Aufwand einen Rum kreiert, der sich ideal zum Mixen von Cocktails geeignet. Er wird aus vielen edlen Plantation-Rums geblendet und mit feinsten Zutaten, wie unter anderem echter zuvor in Alkohol eingelegter Ananas versehen.
Heute taste ich für Euch den Plantation Pineapple – Stiggins Fancy Rum.
Plantation, die Marke aus dem Hause Ferrand, gilt schon lange als Inverkehrbringer exquisiter Rums. Wer einen unverfälschten Geschmack, eine landestypische Herstellung und wahrlich limitierte Schätze sucht, der kommt am Namen Plantation nicht vorbei.
Für die Produktion der teilweise sehr raren Einzelfassabfüllungen, die oftmals bereits vor der Veröffentlichung ausverkauft sind, kauft Plantation regelmäßig die Fässer kleiner unabhängiger Destillen auf, die den Inhalt meist noch traditionell mit landestypischen Fertigungsmethoden hergestellt haben.
Neben diesen Raritäten widmet sich Plantation aber auch einer anderen Schiene: Der Produktion von geblendetem Rum, der massenproduktions-tauglich über möglichst lange Zeit, buchstäblich in aller Munde ist und die Marke Plantation in den Cocktail-Bars dieser Welt positionieren soll.
Das Quantität Qualität dabei nicht aufheben muss, dass beweist Plantation dabei immer wieder. Meiner Meinung nach nicht zuletzt mit dem „Plantation Original Dark – Trinidad & Tobago“, über den ich bereits ein Video gemacht habe.
In diese Serie, der für Bars geeigneten Cocktail-Rums reiht sich auch mein heutiger Rum ein.
Der Pineapple Stiggins Fancy Rum wurde von dem Rum-Kenner Alexandre Gabriel aus dem Hause Ferrand und dem Spirituosen- und Cocktail-Experten David Wondrich kreiert und ist ein ausgeklügeltes Zusammenspiel aus den Plantation-Rums „3 Stars“ und „Original Dark“ sowie einer sehr aufwendigen Methode, Ananas zu veredeln.
Für die Herstellung des Pineapple Stiggens Fancy benötigt man zuerst Ananasfrüchte der Sorte „Queen Victoria“. Diese werden in „Plantation 3 Stars“, einem weißem Mix-Rum bestehend aus 3 Jahre altem Trinidad-Rum, jungem Jamaika- und Barbados-Rum sowie einem Teil 12 Jahre altem Jamaika-Rum, eingelegt.
Im Anschluss wird der 3 Stars ein weiteres Mal gebrannt und die Schale der eingelegten Ananas diesem daraufhin feinstgemahlenen hinzugefügt.
Im 19. Jahrhundert war Ananas-Rum eine Delikatesse, die von Charles Dickens Charakter „Reverent Stiggins“ erdacht wurde. Dieser erkannte 1842, dass sich die meisten ätherischen Öle der Frucht in der Schale der Ananas befinden und ersann das Rezept, das Gabriel und Wondrich letztlich als Hommage an Dickens verwendeten.
Der zweifach gebrannte, mit Ananas-Schale vermählte „3 Stars“ wird anschließend mit Plantations „Original Dark“ Rum vermählt, der seinerseits ebenfalls mit der eingelegten Ananas infusioniert, jedoch daraufhin nicht noch einmal destilliert wurde und fertig ist der Pineapple Stiggins Fancy Rum.
Schauen wir uns die Flasche einmal genauer an:
Durch die Weißglas-Flasche hindurch können wir im Bernsteinfarbenen Rum viele Schwebeteilchen erkennen. Es handelt sich hierbei um die infusionierte Ananas.
- Plantation Pineapple
- 🇹🇹 Trinidad & Tobago
- Alkohol Vol.: 40 %
- Herstellung: Blended Rum
- fruchtiger Rum, lieblicher Rum, milder Rum
- Genießen als: Mix-Rum, Sipping-Rum (pur)
- für Cola-Mischer, für Einsteiger, für Partypeople
- Basis: Melasse-Rum
- keine Zucker-Angaben
- Inverkehrbringer: Ferrand Deutschland
- Marke: Plantation Rum
Das Label ist altem Pergamin nachempfunden und umschließt die Flasche mit seinen unregelmäßig gezackten, auf alt gemachten Kanten komplett.
Vorn sehen wir groß das Plantation-Logo, darunter auf einem rot abgesetzten Emblem den Produktnamen „Pineapple“ und den Hinweis auf das Rezept Stiggins´. Neben dem Emblem, rund herum um die Flasche, lesen wir in verschiedenen Beiträgen über die Erfindung des Rezepts, über Cocktail-Vorschläge, darüber, dass sich die meisten ätherischen Öle in der Schale befinden und etwas über die Queen Victoria Ananas.
Die Flasche ist wie alle Plantation-Flaschen mit dem in Glas geprinteten Plantation-Logo am Hals und dem ebenfalls haptisch auf die Flasche aufgesetzten gläsernen Schriftzug „Plantation“ am Boden versehen.
Genug von der Flasche, wir probieren den Inhalt.
Nase:
Der Rum riecht auffallend fruchtig. Die Ananas steht klar im Vordergrund dicht gefolgt von einem Hauch anderer vollreifer tropischer Früchte wie Mango und Banane und ein kleines bisschen nach Vanille. Er riecht dabei nicht leicht, sondern wie ein schwerer würziger Rum, dessen alkoholische Schärfe direkt in die Nase steigt.
Geschmack und Nachklang:
Er ist süßer, als ich erwartet hatte und ist dabei fruchtig, aber nicht ganz so fruchtig, wie er riecht. Der Alkohol und dessen Schärfe ist in jedem Fall präsent, wird jedoch sehr ausgewogen von einer angenehmen Milde umworben. Im Nachklang schmecke ich etwas Holzigkeit.
Fazit:
Plantation Pineapple – Stiggins Fancy Rum ist sehr aromatisch, fruchtig und alles andere, als „nur ein Mix-Rum“, als welcher er von Plantation empfohlen und vertrieben wird. Jeden Cocktail wird er mit seinem intensiven Geschmack nach Ananas und Südfrüchten verfeinern und trotzdem ist er dabei fast zu schade, nicht pur getrunken zu werden.
Für alle Ananas-Fans ein Muss!
Videos – RumPod:
Hier findest Du das Tasting-Video dieses Rums als Audio-Podcast aufbereitet und oben kannst Du Dir den Blogbeitrag dieser Seite als „Blog-RumPod“ anhören.
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