- 🇻🇪 Venezuela;
- 40 % Vol.;
- herber Rum, milder Rum, trockener Rum, würziger Rum;
- keine Zucker-Angaben
Er ist der kleine Bruder des grünen Platzhirsches, dem Botucal Reserva Exclusiva, muss sich aber keinesfalls hinter diesem verstecken.
Im Gegenteil: Seit 2016 koexistieren Sie nebeneinander und beide haben Ihre Fangemeinde und es gibt unter diesen Fans auch gemeinsame Schnittmengen.
Heute taste ich für Euch den Botucal Mantuano.
„Der Rum des Edelmanns“, als welcher der Botucal Mantuano gerne vermarktet wird, besteht zu 60% aus culumn still Rum, also eher leichtem, jungem Rum und zu 40% aus pot still Anteilen, also schwerem Rum.
Der 8 Jahre alte Melasse Rum reift 6 Jahre in Bourbon-Fässern, bevor er schlussendlich auf die schöne Flasche auf braunem Glas gezogen wird.
Auf dem Flaschen-Label prangert zentral auffällig der Kopf des Markengründers Don Juancho. Er war ein nobler Ehrenmann, so sagt man und hatte im 18. Jahrhundert eine bedeutende gesellschaftliche Position in Venezuela inne.
Auf der linken Seite des Labels sehen wir kurz die Geschichte des Rums auf englisch, auf der rechten Seite schauen wir auf drei Variazionen des Wortes Rum (Ron & Rhum), was uns sicher vermitteln soll, dass der Rum nicht nur in Deutschland beliebt ist.
- Botucal Mantuano
- 🇻🇪 Venezuela
- Alkohol Vol.: 40 %
- Herstellung: Blended Rum
- herber Rum, milder Rum, trockener Rum, würziger Rum
- Genießen als: Sipping-Rum (pur)
- für Enthusiasten, für Genießer
- Basis: Melasse-Rum
- keine Zucker-Angaben
- Inverkehrbringer: Sierra Madre GmbH
- Marke: Botucal Rum
- 700ml: Ø ca. 21.90€
Aporpos Deutschland: Nur hier heißt der Botucal Mantuano überhaupt „Botucal“. In allen anderen Ländern der Welt heißt der Botucal „Diplomatico“. Das gilt nicht nur für die braune Flasche, sondern ebenso für den grünen Platzhirsch. In Deutschland hält eine Große Supermarktkette den Produktnamen „Diplomat“ und gewann 2012 einen Prozess um die alleinige Nutzung des Namens in Deutschland.
Kommen wir aber zurück zur Flasche:
Auf der Rechten Label-Seite, gleich unter den internationalen Rum-Schreibweisen können wir lesen, dass der gleichbleibende Geschmack des Mantuanos dank Master Distiller, trotz des Solera-Verfahrens in der Produktion immer gewährleistet ist.
Vorne sehen wir über dem Gründerkopf, dort wo anderen Landes „Diplomatico“ geschrieben steht, den Hinweis auf unseren Botucal. Am unteren Label-Rand lesen wir „Mantuano“ und zweisprachig den stolzen Hinweis darauf, dass es sich um ein Produkt aus Venezuela handelt.
Aber nun genug von der Flasche erzählt. Öffnen wir doch mal die Flasche um zu probieren wie er riecht und schmeckt.
Nase:
Der erste Eindruck ist ein Geruch von Schokolade und Nuss. Nicht leicht und spritzig, eher schwer und aromatisch, fast trocken, komplex, mit einer Note von Holz. Da lohnt sich eine zweite Nase: Fruchtigkeit nicht süß. Auffällig ist, dass das Bouquet erst sehr spät kommt. Der Geruch explodiert mir nicht brachial in die Nase, sondern nimmt sich seine Zeit.
Geschmack & Nachklang:
Der erste Schluck ist deutlich weniger süß, als beim grünen Bruder. Behäbige Fruchtigkeit, Vanille, Nuss und Eichenholz verteilen sich nach und nach im Mund und stehen dabei eindeutig im Vordergrund.
Das lädt zu einem zweiten Schluck ein.
Fruchtig, Vanille, schwer, dann macht sich eine Bitterkeit im Rachen bemerkbar. Sehr interessant und sehr lange im Abgang.
Fazit:
Wer der Süße des Reserva Exclusiva überdrüssig ist, sollte den Mantuago auf jeden Fall probieren. Bei ihm steht auf jeden Fall die Fruchtigkeit und Komplexität, trotz Vanille und einer leichten Restsüße im Vordergrund. Er ist deutlich trockener mit leicht bitterem Abgang. Eine echte Alternative zum deutlich süßeren Bruder.
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